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Testbericht "Welch ein Glück"

NF-Kabel: NF3-maxx von Klang und Kunst
von Alexander Einreuter (Hörerlebnis)

Welch ein Glück. Die Überspannung, die drei Tage vor Redaktionsschluss meinen MAC zerstörte, hat den Hörgeräten nichts anhaben können. Und die Festplatte in meinem Kopf kann zwar den zu gut 75 Prozent fertigen Bericht über Toni Bartls neueste Kabelentwicklung nicht direkt reproduzieren, was mir aber das Vergnügen verschafft, die Hörerlebnisse mit dem K&K Signalkabel NF3-maxx in der XLR-Version nochmals zu durchleben.
Ein besonderer Glücksfall war es für mich, in den letzten beiden Jahren, die Entwicklung des NF3-maxx von der Idee bis zur Serienreife mitverfolgen zu dürfen. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem Toni Bartl mich gebeten hat, seine technischen Überlegungen, die dem NF3-maxx zugrundeliegen, mit Datum und Unterschrift zu bestätigen, um sich in patent- und gebrauchsmusterrechtlicher Hinsicht abzusichern. Die Begeisterung und Hingabe, mit der Toni Bartl von seinen Ideen und ihrer Umsetzung erzählen kann, muss man erlebt haben. Die Ergebnisse dieser Begeisterung und Hingabe durfte ich bei einem der ersten außer Haus-Tests des NF3-maxx in der RCA-Version erneut erleben. Unsere Eindrücke, die eines HighEnd-Freundes, über dessen Anlage ein Vergleich von NF3 S12 und dem NF3- maxx lief, meine eigenen und wohl auch die des Meisters selbst, hatten Konsequenzen. Zum einen für die Entwicklung des NF3-maxx hin zu einem etwas bassstärkeren Auftritt, zum anderen für mich und meinen Freund, die wir nach unseren Eindrücken mit dem Prototypen und unmittelbarem Einsetzen ungeduldigen Wartens und riesiger Vorfreude auf die Fertigstellung der Serienmodelle, sofort geordert haben. Eine Entscheidung, die wir beide nicht bereuen, im Gegenteil, soviel sei hier vorweggenommen.
Also nochmal von vorne: Gelungene technische Entwicklungen von Elektronik werden in der Hifi-Szene in aller Regel mit Beifall bedacht. Das ist nachvollziehbare Physik, da schlagen die Herzen der Messdatenfreunde in freudigem Gleichtakt. Denn auf dem Papier steht es ja schwarz auf weiß, was Sache ist. Warum eigentlich gelten für die Entwicklung und Fertigung von Kabeln nicht die gleichen Bedingungen? Die für den Signaltransport verantwortlichen Verbindungen unterliegen genauso wie Lautsprecher und Verstärker ebenso gnadenlosen wie objektiven physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Vielleicht liegt es ja daran, dass es viele kleine Hersteller gibt, die jahrelang wertvolles Wissen in unzähligen Versuchsreihen angehäuft haben und dieses aus berechtigter Furcht vor Plagiatoren nicht preisgeben wollen. Da ist es doch ein Leichtes, die gesamte Zubehörsparte in eine mystische Ecke zu schieben - ähnlich den Alchemisten, die in grauer Vorzeit ver- geblich nach der Formel für Gold suchten. Anders haben es diese Geheimniskrämer auch nicht verdient. Recht so, denkt sich der highfidele Volksmund.
Diese leider weitverbreitete und oft in Internetforen vertretene Ansicht ist im Ergebnis nicht zielführend. Klang und Kunst aus Wolfratshausen straft sie seit ewigen Zeiten mit seinen Produkten Lügen. Seit vielen Jahren entwirft Mastermind Toni Bartl Kabel-Layouts. Er feilt wie eingangs beschrieben an seinen Ergebnissen, schenkt Details große Beachtung und in der Summe ergeben viele kleine Schritte einen großen. Seinen Kunden bietet er nach Möglichkeit Upgrades an, so dass sie sich - gegen finanziell überschaubare Beträge - stets auf dem höchsten Niveau bewegen.
Nun reizt es Toni Bartl verständlicherweise ein Spitzenprodukt wie das NF 3-maxx auf den Markt zu bringen, dass all sein Können und Wissen erfordert. Für die Leiter kommt nur hochreines Silber in mehrlagiger Isolierung in Frage. Mit Mikrospulen und Widerständen reduziert Toni Bartl HF-Einstrahlungen und Ausgleichströme zwischen den Komponenten. Die besondere Löttechnik zur Minimierung elektrochemischer Spannung beim Materialwechsel basiert auf eigener Erfahrung, ebenso wie die Schirmung. Dazu addieren sich Gefriervorgänge, die in ihrer Anzahl keinesfalls beliebig sein dürfen und diverse, punktuelle C 37-Lackierungen.
Weil Toni Bartl genau weiß, was er kann und macht, bietet er zwei Optionen an, die sich bitte alle Zweifler langsam auf der Zunge zergehen lassen sollten: Es gibt ein Rückgaberecht von einem Jahr und eine Garantie von 20 Jahren! Wäre der Schreiber dieser Zeilen ein Mitbewerber, würde er die Offerte wahrscheinlich als unseriös titulieren. Für Endverbraucher von Zubehörprodukten wie Kabel sind das geradezu paradiesische Zustände.

Hörerlebnis

Um die Fähigkeiten des NF3-maxx auszuloten und zu beschreiben, habe ich mich für eine Aufnahme entschieden, die bei mir bisher auf die eine oder andere Art zwiespältige Gefühle hinterlassen hat. Billy Joel's Piano Man - auch oder gerade in der von Hakamata Takeshi mit K2HD gemasterten Version von 2004 (Sony Music). Mit dem NF3-maxx werden die Gefühle eindeutiger. Die charakteristische Grundschärfe im Stimmen- und Höhenbereich wird nicht weggebügelt, sie passt jetzt in den Gesamtfluss, wird mehr organischer Teil des gesamten musikalischen Geschehens. Im Detail: An den Stellen, an denen Joel's f´orcierte Stimme, Mundharmonika, Banjo und Akkordeon mich bisher immer etwas genervt zurückgelassen haben, sind zwar die aggressiv aufgenommenen Höhen nach wie vor charakteristisch, aber für mich jetzt nicht mehr den Gesamteindruck über- strahlender Teil der Aufnahme. Abgesehen davon scheint mir Joel'´s Bruststimme im weniger forcierten Teil einerseits noch natürlicher andererseits noch besser kontrastierend. Piano, Bass und Schlagzeug entwickeln zusammen den Drive und die Impulshaftigkeit, die ich an Piano Man schätze, sind aber auch gerade so deutlich voneinander getrennt, dass die Unterscheidbarkeit den besonderen Blick auf das vorwärtstreibende Zusammenwirken eröffnet.
Da ich die gemeinsamen kraftvollen Aufnahmen von Billy Joel und Elton John liebe, bin ich auf den folgenden Kontrast verfallen: Elton John, Song For Guy, hier von Love Songs, ebenfalls in der K2HD remasterten Version. Ein wunderbares musikalisches Leichtgewicht, da da di da da daa ..., das sich einfach ins Ohr schmeicheln muss. Die ostinat vorgetragene genial-einfache Melodie, immer wieder überlagert durch sphärische Synthesizer-Klänge, überträgt das NF3-maxx genau mit dem Piano-Schmelz und der Durchhörbarkeit, die das Stück braucht. Jeder Pianoanschlag steht für sich, schwingt und klingt aus, weckt die Erwartung des nächsten. Feinst aufgelöst, legt sich der Teppich aus hohen und höchsten Synthesizerklängen dahinter und darüber. Diese Fähigkeit, kleinste Klangstrukturen organisch und doch absolut fein aufgelöst zu reproduzieren, ist eines der ganz besonderen Charakteristika des NF3- maxx.
Auch wenn es jetzt sehr pianolastig zu werden droht, ich muss unmittelbar im An- schluss hören, wie sich das NF3-maxx zu Tschaikovskys b-Moll Klavierkonzert Nr. 1, op. 23, vorgetragen von Nikolai Tokarev und dem National Philharmonie Orchestra of Russia unter der Stabführung von Vladimir Spivakov (2010, Sony Music) verhält. Auch bei diesem komplexeren Material besticht die Wiedergabe durch eine selbstverständliche, natürlich anmutende Durchhörbarkeit und Impulsfestigkeit, lässt den Blick auf jedes Detail zu und bewahrt dabei den Fluss der Musik und des Zusammenspiels von Konzertflügel und Orchester, eine Geschlossenheit, die stupend ist. Kontraste instrumentaler Charakteristika darzustellen, scheint eine der leichtesten Übungen zu sein. Nach der zusammen mit den Bläsern vorgetragenen Attacke zu Beginn des ersten Satzes zum Beispiel schmusen sich die Streicher gegen die Klavieranschlage, dass es eine wahre Freude ist. Dann, in der Mitte des ersten Satzes setzten sie im Orchestertutti zuerst den nötigen Gegenpart zu den Bläsern, um schließlich mit kraftvoller Dynamik den Melodielauf des Klaviers vor- wegzunehmen. Auch hier nie nachlassender Fluss und Feindynamik vom Feinsten. Das NF3-maxx lässt "einfach" alles durch, was und wie es die Tontechniker auf die CD gebracht haben. Dazu gehört auch eine räumliche Darstellung, die keine Wünsche offen lässt. Die Orchestergruppen lassen sich eindeutig horizontal und vertikal verorten. Der Flügel steht mit voller Tiefe und Breite seines Korpusses. Da wandern nur die Finger auf den Tasten, nicht das Instrument im Verhältnis zu Raum oder Orchester. Alles zusammen hat Raum.
Nach dem letzten Hörbeispiel habe ich lange gesucht und mich schließlich für Jeff Beck entschieden (Jeff Beck, Emotion & Commotion, 2010, ATCO 8122-79811-0). Zusammen mit Joss Stone wird der Titel zum Programm: I put a spell on you. Stones Stimme wird vom NF3-maxx mit all der Emotion und Kraft dargestellt, die dem Zauber die Gänsehaut folgen lässt. An dieser Aufnahme lässt sich aber auch auf eine andere frappierende Stärke des NF3-maxx hinweisen: Bassdarstellung. Tief, ja klar möchte man sagen. Druckvoll, aber nicht überzeichnend oder überhöhend (überbassend?). In "I put a spell on you" spielt Pino Palladino kurze, auf den Punkt gestellte Basstöne. Fast wie sofort abgedämpft. Diese trocken-weichen Basstöne kommen präzise als hör- und spürbarer Teil, der nicht nur zu erahnen ist und sich doch nicht vordrängt. Auch diese Schwierigkeit ist für das NF3-maxx keine.
Das NF3-maxx ist ein ganz einfach zu beschreibendes Kabel. Es dient, es dient der Musik. Dadurch, dass es weder klanglich noch dynamisch etwas "macht" und doch gerade dadurch alles besser macht. Welch ein Glück!
Oft wird ja vom Komponentenstatus von guten Kabeln gesprochen oder geschrieben. Eine gute oder sehr gute Wiedergabeanlage würde ich dementsprechend mit Status eines Instrumentalensembles auszeichnen. Dem NF3-maxx gebührt in einem solchen Ensemble der Rang, den unter Violinen beispiels- weise Stradivaris einnehmen. Es hebt den Gesamtklang auf magische Weise in eine neue, noch musikalischere, emotionalere Dimension. Sie finden meine Beschreibung des NF3-maxx sehr euphorisch? Dann habe ich meine Eindrücke gut rüber gebracht. Für mich bleibt es bei dem Satz nach dem Hören des ersten Prototypen: "Das kannst jetzt aber nicht wieder rausnehmen!" Diese Euphorie lässt Sie an meiner Objektivität zweifeln? Dann lassen Sie sich von Toni Bartl ein NF3-maxx zum Hörtest schicken. Überprüfen Sie aber vorher ihr Sparschwein. Das Kabel ist seinen Preis wert, aber nicht ganz billig.
Nun will ich für mich keinesfalls in Anspruch nehmen, goldene Ohren zu haben. Mein Kollege MK hört deshalb parallel zu mir die NF-Variante des NF3-maxx. Sollten seine Erfahrungen von den meinen abweichen, habe ich um weiterführende Hinweise gebeten. Wie es scheint, sind wir beide in unterschiedlichen Ketten auf den gleichen Nenner gekommen. Wir wollten nichts dem Zufall überlassen. Welch ein Glück. AW

Das Produkt: NF3-maxx Kabel
Preis: 1.730 Euro (80 Zentimeter)
Hersteller:
Klang und Kunst, Toni und Romy Bartl
Barbezieuxstraße 1
82515 Wolfratshausen
Tel.: +49 (0)8171-407671
Fax: +49 (0)8171-407675
E-Mail: info@klang-und-kunst.de
Internet: www.klang-und-kunst.de

gehört mit AW:
Vorverstärker: Burmester 077
CD-Spieler: Burmester 069
Endstufen: EAR-Yoshino 861 mono, gebrückt
Lautsprecher: Burmester B 80 mit Stein Music Speaker Match
Plattenspieler: Rega P 9
Tonarm: RB1000 symmetrisch verkabelt
Tonabnehmer: Benz LPS
Tuner: Restek DigiSat
Kabel: NF Burmester Silber XLR, modifiziert von Klang und Kunst, LS Klang & Kunst LS3-S10, Netz Klang & Kunst NK3-S10
Rack/Basen: Finite Elemente Pagode Master Referenz, Lovan Endstufenracks Sovereign, Klang und Kunst
Klangboard (unter CD-Spieler, Vorverstärker und Endstufen), Acapella Unterstellbasen (zusätzlich unter den
Klangboards unter den Endstufen), Acoustic System Lautsprecherfüsse Topline, Acoustic System Komponenten Füsse Classic (unter CD-Netzteil)
Raumtuning (prägend): HighEndSchmiede Masterpiece´s Regnatrix Bowls Paar, Biophotone Magic Akasha Resonator Contiuum, weitere Schallwand-Produkte (u.a. Biophotone Diamond XXL, Magic LightHarmonizer und Magic EarthRegulatoren), Aura Bass Booster, Albat Revolution Sound Relevator Pyramiden, Acoustic System Resonatoren, Acoustic System Sugercubes, HighEndNovum Passiver Multivokal Resonator PMR, Fast Audio Absorber, Stein Music Harmonizer System, Audio-tuning-tools.

gehört mit MK:
Analoge Laufwerke: Clearaudio Innovation Compact;
Tonarme: Unify von Clearaudio;
Tonabnehmersysteme: Clearaudio Victory H, van den Hul Canary, Stein Music Aventurin 6;
SACD-Spieler: XA Sony 333 ES von Clockwork
Vollverstärker: Consequence Audio Satie HP MK III
Lautsprecher: Consensus Magma, Jupiter von Duevel Lautsprecher, C5 MK II von Ascendo;
Kabel (NF/LS/Netz); NF: van den Hul The Second, The Cloud, Last Cable NF 30, Klang und Kunst NF 3S, HMSGran Finale, Artkustik,
Phonokabel: HMS-Phonokabel Grand Finale Jubliee, Sun-Wire, Peter Feldmann Elektronik, Artkustik;
LS: van den Hul The Third und Super Nova, Last Cable LK 30, Klang und Kunst LS 3S, HMS-Gran Finale, Artkustik;
Netz: Klang und Kunst NK 3, Phonosophie,
Netzsteckerleisten: Phonosophie, Klang und Kunst;
Zubehör Stromversorgung: Phonosophie Wanddosen AG; Treidler-Stromversorgungssystem/Sicherungskasten,
Treidler-Netzstecker;
Zubehör Basen: KWO-Racks und Basen Melange, Copulare Tonbasen, LS-Ständer Metalldesign Liedtke, SSCBasen und Pucks, Shaktis, Schallwand Laboratory Big, Akustik Manufaktur Referenzbasen;
Zubehör digital: CD-Magnetisierstation DE 2 von Steinmusic.

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