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Testbericht "Klangkunst"

NF-Kabel: NF3 von Klang und Kunst
von Robert Specht (Hörerlebnis)

NF-Kabel in einer High-End-Anlage: Sie können Segen aber auch Fluch sein. Richtig eingesetzt verheißen sie Erfüllung und nehmen dabei mindesten Komponentenstatus ein.
Und es gibt viele von Ihnen, so viele, dass kaum jemand einen Überblick über die unzähligen Modelle haben kann. Umso mehr darf man den Mut von Toni Bartl bewundern, wenn er sich mit eigenen Entwicklungen in diesem stark umkämpften Markt der Konkurrenz stellt. Die Hierarchie in der seiner überschaubaren Familie kennzeichnen die Ziffern 1 bis 3 wobei 3 das Spitzenprodukt darstellt.
Schon der erste Eindruck stellt den Haptiker in mir zufrieden. Denn da hat man so richtig was in der Hand. Die Laufrichtung ist übrigens gekennzeichnet durch einen roten Ring an der „Zielseite“, also dem Ende das an den Verstärker gehört. Das NF3 ist parallelsymmetrisch aufgebaut und hat einen Schirm aus Kupfer. Die Innenleiter mit einem Durchmesser von 1,6 mm² sind teflonisoliert. 50 Prozent der Adern sind lackisoliert der Rest ist blank.
Betrachtet man den Aufbau im Querschnitt, so liegen die Kabel für den rechten und linken Kanal übereinander und werden seitlich jeweils von einem kleineren Schlauch, gefüllt mit Bergkristallen, gestützt. (Das hier eingesetzte Material erinnert mich an die Substanz, die auch im Zauberstab „Animator“, vertrieben von Phonosophie, Einsatz findet). Zwei Geflechtschläuche umhüllen das Ganze. Abschlüsse sind Bullet Plugs in Kupfer oder Silber. Diesen Steckern werden sehr gute klangliche Eigenschaften nachgesagt, wenngleich sie in der täglichen Handhabung nicht das letzte Wort in Sachen Stabilität sind. Das ist allerdings für den normalen Einsatz beim Endverbraucher von geringer Bedeutung.

Kommentar

Schon nach dem ersten Hören, die Verbindung war nicht mal eingespielt, wird mir klar, dass Toni Bartl ein besonderes Kabel entwickelt hat. Zu meinem positiven Eindrücken zählt zunächst einmal die durchgehende Homogenität und Neutralität des NF 3. Gute Aufnahmen vorausgesetzt (Eri Ohno; “Eri my dear“; Bettet days YF 7052-BD/JVC-Japan Pressung), überzeugt das Kabel durch ein völliges Fehlen an Hochtonüberzeugung. Es gibt keine Aufhellung oder Verharschung der Höhen in Eri Ohnos Stimme, weshalb man diesem Kabel im ersten Moment ein leicht dunkles Timbre zuschreiben könnte. Stimmen („Nana Mouskouri in New York“; Mercury 546232-2) kratzen nicht, sondern sind weich und geschmeidig mit einem gleichzeitigen Höchstmaß an Durchsichtigkeit und Präzision. Das Blech im Orchester schmettert, bläst den Hörer an, kippt aber nicht in eine dürre Aggressivität über. Schlagzeug zischelt nicht mehr, erscheint dennoch glasklar durchgezeichnet. Ebenso überzeugend ist die Auflösung in diesem Bereich. Kleine Kickser und Obertöne (wieder Eri Ohno) werden deutlich gemacht, stehen in natürlicher Verbindung zur Klangquelle und zeigen sich auch dynamisch natürlich.

Ähnliches im Grundtonbereich. Ohne die Konturierung zu verdecken, ist eine saubere Wärme, eine Weichheit eingezogen, die dem Klangbild den Eindruck durchgehender Ausgeglichenheit vermittelt (Gregorio Paniagua; „La Fulin“; Harmomia Mundi HM 1050). Ebenso eindrucksvoll gestalten sich die räumlichen Abbildungsfähigkeiten. Die Wiedergabe ist breit gefächert, reicht tief in den Raum und überzeugt durch sehr gute Plastizität. Instrumente haben Körper, sind von Luft umgeben und auch der Aufnahmeort, sofern auf der LP oder CD vorhanden wird deutlich (Kari Bremnes; „Gate ved Gate“; Titel „Lysbroen“ Kikelig Kulturverksted Fxcd 143). Die Räumlichkeit ist hier keine natürliche, sondern extrem künstlich kreiert. Dennoch eignet sie sich sehr gut um diese Fähigkeit eines Produktes auszuloten.
Für Toni Bartl stellt das NF 3 meines Erachtens einen Triumph seines Mutes und seiner Hartnäckigkeit dar. Er muss ein Mann sein, der etwas von Klang und Kunst versteht, vielleicht sogar ein Klangkünstler? Denn trotz eines nahezu unüberschaubaren Angebots ist dieses Kabel mehr als eine interessante Alternative zu vielen vor allem teureren Verbindungen. Sehr musikalisch und in seiner Tendenz eher etwas warm und zart sowie seidig zeichnend, ist das NF3 ein hervorragender audiophiler Weggefährte. Von der Sorte wie ich ihn ganz besonders schätze. RS

Das Produkt: NF 3-Kabel
Preis: 471 Euro (80 Zentimeter)
Hersteller:
Klang und Kunst, Toni und Romy Bartl
Barbezieuxstraße 1
82515 Wolfratshausen
Tel.: +49 (0)8171-407671
Fax: +49 (0)8171-407675
E-Mail: info@klang-und-kunst.de
Internet: www.klang-und-kunst.de

gehört mit:
Laufwerk: Transrotor Pianta, SME V,
Grasshopper IV van den Hul, Ortofon MF 25,
Ortofon Rohmann
Phonostufe: Stan Klyne 6, EAR 843
Vorverstärker: Burmester 877 MKII
Endstufe: Krell BEUR 250 (XLR-Version)
Vollverstärker: EAR V20 (Triode)
CD-Player: CD-Spieler von Symphonic Line
Lautsprecher: Duntech Prince,
Consequent Audio Bohente, Zingali 3a
Kabel: acoustik balance Yellow und Black, Fadel Art, Bastanis Epilogne, Flatline Blue Heaven,
Symphonic Line LS;
Rack: Phonosophie
Basen: The Rest-Tonbasen, Future Sound Pucks

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